Mühle ca. 1900
Biber im Mühlenteich
Magie
und Mechanik der Alten Mühle
Oberkemmathener
Mühle im Wandel der Zeit
Mühlen
waren einst magische Orte an denen sich die Bewohner des Umkreises
zum Mahlen ihres Getreides trafen, Neuigkeiten austauschten, „etwas“ tranken
und dann vielleicht zusammen sangen und spielten. Aber sie waren
auch Orte des Rechts. "Mühlenbann" und "Mahlzwang" sicherten
dem Feudalherren und seinen Nachfahren das ausschließliche
Vorrecht zur Betreibung von Mühlen. Es gab sogar ein Mühlenasyl,
das Verfolgten Schutz gewährte. Mühlengeschichten wurden
literarisch in Märchen und Sagen verarbeitet. Mühlen waren
auch ein zentrales Motiv in vielen Romanen. Don Quichottes Kampf
gegen die Windmühlen ist der Inbegriff für die romantische
Fehldeutung der Welt und die Vergeblichkeit des Opponierens. Die
Mühle war der Ursprungsort für die Anwendung der Mechanik
und der Umsetzung des technischen Erfindergeistes; eine erste Kraftmaschine
bevor die Dampfmaschine ihren Einzug hielt.
Heutzutage wirkt eine alte Mühle mit ihrem gemächlich sich drehenden
Wasserrad und dem ächzenden Räderwerk überhaupt nicht mehr bedrohlich,
sondern idyllisch. Recht idyllisch muss es zu Zeiten, als noch eine Turmhügelburg
der Herren von Kemmathen im heutigen Oberkemmathen und ein Kloster in Dorfkemmathen
getanden haben, gewesen sein.
Die erste Mühle an der Sulzach in Oberkemmathen wurde vermutlich in dieser
Zeit gebaut. In den Archiven ist vermerkt, dass im Jahre 1426 die Mühle
in Oberkemmathen als Spitalmühle an das Heiliggeistspital in Dinkelsbühl
vermacht wurde. Im Gegenzug erwarb sich der Verkäufer sein Seelenheil und
verlangte zudem, dass vom Jahreszins der Mühle den Kranken und Bettlägrigen
jeden Montag ein viertel Maß Wein gereicht würde.
1490
wurde dann die Mühle für 31 Gulden Handlohn in
Erbpacht an den Müller Witzdorfer verpachtet, wobei
die Mühle in einem recht liederlichen Zustand gewesen
sein soll.
Nach
7 Jahren war die Mühle so heruntergewirtschaftet, dass der Müller
bei König Maximilian Anklage erhob, weil ein Untertan des Grafen
Joachim von Oettingen ihm das Mühlenwasser abgegraben hätte.
Bei diesem Streit um das Wasserrecht wurde die Stadt Dinkelsbühl
von König Maximilian beauftragt die Sache zu regeln oder dem Müller
sein Geld zurückzugeben. Nach Besichtigung durch die Stadt Dinkelsbühl
erhielt der König einen Bescheid, dass der angelegte Weiher des
Untertanen keinen Wassermangel verursache, sondern der Müller
seinen Zins nicht gezahlt habe, weswegen man ihm das Vieh gepfändet
habe.
Schließlich wurde der Fall vor der Reichsstadt Rothenburg verhandelt. Der
Müller brachte die Klage ein, dass er sich mehrmals ohne Erfolg in Oettingen
und Dinkelsbühl in der Sache beschwert habe und forderte als Schadensersatz
die verbauten 220 Gulden zurück.
Die beklagte Stadt entgegnete an allem sei nur das liederliche Wesen des Witzdorfers
schuld und der Wasserfluss sei mit dem Grafen von Oettingen geregelt worden.
Nachdem der Müller verstorben war verlief die Angelegenheit im Sand, da
die Richter die Witwe des Müllers mit dem Hinweis abwiesen, sie sei zur
Klage nicht berechtigt, sondern müsse den Vormund ihrer Kinder damit beauftragen.
Der heutige imposante Mühlenbau der Oberkemmathener Mühle stammt von
1837 und war noch bis 1960 als Getreidemühle in Betrieb.
1969 kaufte die Architektenwitwe Ingeborg Müller das Anwesen. Mit Hilfe
des Denkmalamtes, der Dorfsanierung und durch die Eigenleistung ihrer Kinder
konnte Sie die Mühle vor dem Verfall retten. Heut dient die Zaubermuehle,
wie sie auch im Internet genannt wird, als Gästehaus für Gruppen und
als Ort zum Feste feiern.
Film:
Wasserfall
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